AUFTRAGGEBER
privat

LEISTUNGSUMFANG
Denkmalgutachten bis Bauleitung

TEAM
Thomas Guba, Alexander Roscher,
Martine Sgard, Grégoire Tourne

FLÄCHE
rd. 8 ha (79.500 m2)

ZEITRAUM
2004 (Gutachten); Umsetzung seit 2009

PROJEKTPARTNER
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG);
Roland Schulze Baudenkmalpflege GmbH, Potsdam

ORT
Potsdam

VERFAHREN
Direktbeauftragung

Denkmalgerechte Wiederherstellung des Parks der Villa Henckel in Potsdam

Um 1870 errichtet der Bankier Herrmann Henckel am nordöstlichen Hang des Pfingstbergs eine Turmvilla mit umgebender Parkanlage, die auf Planungen des Gärtners Herrmann Vollert (1837-76) sowie des bedeutendsten Lennéschülers und Berlin Gartendirektors Gustav Meyer (1816-77) zurückgeht. Der Besitz umfasste auch mehrere Villen entlang der Großen Weinmeisterstraße, wie die nach späteren Mietern benannten Villen Lepsius und Schlieffen.

Im Laufe einer wechselvollen Geschichte – Henckel verkaufte die gesamte Anlage bereits 1879 an den Prinzen Carl v. Preußen in Klein-Glienicke (1801-83), 1926 übernahm sie der Preußische Staat – und spätestens ab 1946 mit Einquartierung der sowjetischen Truppen auf Teilen des Grundstücks verkam die Parkanlage zunehmend und war nicht mehr als Einheit zu erkennen.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde ein großer Teil des Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) übertragen, während die Villa mit den gebäudenahen Außenanlagen zunächst im Besitz der Stadt Potsdam verblieb, die sie 2003 an unseren Auftraggeber verkaufte. Die Parkanlage wird seit 2002 als Gartendenkmal geführt und ist zusätzlich über die Denkmalbereichssatzung (Satzung zum Schutz des Denkmalbereichs Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft gemäß Eintragung in die World Heritage List der UNESCO) denkmalrechtlich geschützt.

Bereits 2004 wurden wir mit der Erstellung eines Gutachtens zur denkmalrechtlichen Zielsetzung beauftragt, in dem wir die wichtigsten Quellen, die bereits in der Diplomarbeit von Claudio Dorsch (Der Park der Villa Henckel in Potsdam – eine denkmalpflegerische Vorstudie; TU Berlin, Studiengang Landschaftsplanung, 1996) zitiert wurden, abermals sichteten und z. T. neu bewerteten.