Garten Hochsitzweg

Garten Hochsitzweg in Berlin-Zehlendorf

Das Grundstück ist Teil der Waldsiedlung Zehlendorf, die ab 1926 von Bruno Taut und anderen Architekten geplant wurde. Die besondere Qualität der Siedlung liegt bei aller Einheitlichkeit der Bebauung in ihrer Vielgestaltigkeit, was besonders durch das Einbeziehen der Landschaft in die Konzeption erreicht wird:
So wurde der Bestand an Grunewaldkiefern und Birken erhalten und der vorhandene Höhenunterschied von den beteiligten Landschaftsarchitekten (u.a. Leberecht Migge und Béla Pniower) berücksichtigt.

Der Umgang mit der schwierigen Grundstücksform (5x17m) und dem Höhenunterschied von ca. 1,5 m stand auch im Mittelpunkt unserer Überlegungen.
Die Bauherrin wünschte einen Garten mit vielen Sitzmöglichkeiten sowie einigen attraktiven Pflanzflächen und entschied sich bewusst gegen eine Rasenfläche. Die Herausforderung lag darin, die Aufenthaltsflächen auf selbstverständlich wirkende Art und ohne aufwendige Erdbewegungen oder Abstützungen zu den Nachbargrundstücken in die bestehende Topographie zu integrieren.

Wir entschieden uns, die bestehende Böschung leicht abzutragen und auf mittlerer Geländehöhe eine Holzterrasse anzuordnen. Der Höhenversprung zur oberen, erdgeschossbündigen Terrasse wird durch Gabionen (Drahtschotterkörbe) abgefangen, die schichtweise mit vorhandenen und dazu gelieferten Kalksteinen gefüllt wurden. Zwischen den Gabionen, die mit Holzauflagen versehen auch als Sitzmauern dienen, befindet sich ein Wasserbecken.

Als Kontrast zu den Holzterrassen wurden im unteren Gartenteil gesägte Dolomitplatten verlegt. Die befestigte Fläche wird durch Staudenbeete und Heckenelemente aufgelockert und leitet zum gepflasterten „Wirtschaftsteil” des Gartens über, der durch einen hinter dem Grundstück verlaufenden Pflegeweg erschlossen wird.