Grundstück Nr. 47

Grundstück Nr. 47, Perleberg

Unsere Bauherren in Perleberg (vgl. Gartendenkmal Villa Tobold) hatten noch eine zweite Aufgabe für uns:
Zusätzlich zum Villengrundstück hatten sie auch das benachbarte, durch eine alte Klinkermauer abgegrenzte Grundstück erworben, ein seit langem leerstehendes und heruntergekommenes Mietshaus abreißen lassen und baten uns nun, auch hierfür eine Gartenplanung vorzulegen. Einzige Vorgabe war die Schaffung von Stellplätzen für die beiden Autos der Familie.

Schnell wurde klar, dass auf diesem zusätzlichen Grundstück ein Gegenstück zum Gartendenkmal entstehen soll, mit dem Ziel, dieses zu ergänzen und nicht etwa zu erweitern:
Während der wiederhergestellte Landschaftsgarten mit seinen Wegen zum Spazierengehen im Schatten eingewachsener Gehölze einlädt, ist hier auf einer sonnenbeschienenen Fläche ausreichend Platz für Rosen und Blütenstauden. Auf annähernd quadratischem Grundriss entstand ein intimer, umschlossener Garten, indem die noch offenen Seiten des Grundstücks durch Mauern geschlossen wurden.

Zusammen mit der Gliederung der Fläche in 3x3 Blumenbeete wird der Archetypus des Hortus conclusus (umschlossener Garten) frei interpretiert. Vor der Südwand der Nachbarremise ließen wir eine Pergola mit Sitzplatz errichten, deren Flucht von kastenförmig geschnittenen Linden aufgegriffen und entlang der östlichen Grundstücksgrenze weitergeführt wird. Die Symmetrie des Gartens wird gebrochen durch den Baukörper der neuen Garage, die in Holzbauweise wie eine Box zwischen die verputzten Mauern geschoben ist. Die alte Grundstücksmauer zur Villa wurde an zwei Stellen geöffnet, so dass es nun einen direkten Zugang vom Hauseingang zur Garage und vom Villengarten zum Sitzplatz unter der Pergola gibt.