BAUHERR
Landratsamt Altenburger Land
LEISTUNGSUMFANG
Entwurf bis Bauleitung
TEAM
Thomas Guba, Asma Moussavi
FLÄCHE
825 m2
BAUKOSTEN
403.000 € (Kostenberechnung)
ZEITRAUM
seit Januar 2023
PROJEKTPARTNER
Hoskins Architects Ltd., Berlin
KLP Architekten, Erfurt
doyé+grimm Ing-GbR, Altenburg
ORT
Gabelentzstr. 5, Altenburg
Das Kunstmuseum mit integrierter Kunstschule wurde 1876 eröffnet und liegt am Endpunkt der Wettiner Straße, die den Bahnhof mit dem Altenburger Schlosspark verbindet.
Obwohl räumlich Teil des Schlossparks, orientiert sich das Gebäude zum Gründerzeitviertel der Stadt hin, was kein Zufall ist, denn es war dem bürgerschaftlichen Engagement des Sammlers Bernhard August von Lindenau zu verdanken, dass das Museum in der herzoglichen Residenzstadt gegründet wurde.
Während der Planung der Grundsanierung und Restaurierung des denkmalgeschützten Museums wurde schnell deutlich, dass im Bestandsgebäude weder das geforderte Raumprogramm, noch eine barrierefreie Erschließung umzusetzen sein würden.
Anfang 2023 wurde deswegen ein Wettbewerb für einen Erweiterungsbau ausgelobt.
Hoskins Architects, mit denen wir bereits in Wolfsburg und Hamburg erfolgreich und vertrauensvoll zusammenarbeiten, baten uns, sie in Bezug auf den Freiraum zu beraten.
Ihr Entwurf des sog. Stadtgeschosses, eines eingeschossigen, nahezu halbkreisförmigen Baukörper, der einen neuen Museumseingang auf der stadtzugewandten Nordseite des Gebäudes bildet, konnte die Jury überzeugen.
Architektur und Freiraum sind im prämierten Entwurf eng miteinander verbunden, denn das Dach des eingeschossigen Stadtgeschosses wird als Terrasse ausgebildet, die auf Grund der Geländehöhen rund um das Museum von der Südseite aus barrierefrei erreicht werden kann.
Die Terrasse oberhalb des Stadtgeschosses wird als Weiterführung des Schlossparks begriffen, indem die Rasenflächen des Parks auf dem künstlichen Standort der Dachterrasse als Pflanzung aus Ziergräsern (geplant ist die Verwendung von Japanischem Berggras Hakonechloa macra) uminterpretiert werden. Gedanklich Teil des Parks, führt ein Weg von Süden auf die Terrasse, umrundet das Gebäude und weitet sich vor der Treppe in der Hauptachse des Museums platzartig auf.
Um eine barrierefreie Anbindung der Terrasse zu gewährleisten und gleichzeitig technisch und optisch aufwändige Rampenanlagen zu vermeiden, wurde die Höhensituation auf der Terrasse genau ausgelotet. Zu beachten war insbesondere die Entwässerung der komplett unterbauten Fläche, die (da keine Fallrohre durch das Foyer geführt werden können) nur entlang der vordere Attika möglich ist.
Im Ergebnis ist es gelungen, das Gefälle der Terrasse auf unter 3% zu begrenzen, was einem zulässigen Wegegefälle entspricht. Als barrierefreier Wegebelag wird eine gebundene Splittdecke verwendet.
Diese Lösung und die statische Forderung nach geringen Aufbauhöhen unterhalb der Belagsflächen machen es erforderlich, dass die geplanten Pflanzflächen angehoben werden, um die erforderliche Substrathöhe zu erreichen. Dies erfolgt durch 40 cm hohe Metallwinkelstützen, die dem Verlauf von Weg bzw. Attika folgen und Sitzgelegenheiten sowie Beleuchtungselemente aufnehmen. Ihre Oberfläche erhält – passend zu Brüstung und Fenstern – einen Bronzefarbton.